Schützenverein

Stockum Bülten

Zur Geschichte des Schützenvereins Stockum-Bülten

Von den Anfängen bis 1932
Bei Jubiläen von ländlichen Schützenvereinen ist es üblich, die älteste Plakette an der Königskette als Gründungsdatum anzunehmen, weil im Gegensatz zu den städtischen Schützenvereinen, die oft alte Statuten und Urkunden vorweisen können, für die ländlichen Schützenvereine im allgemeinen jegliche urkundliche Überlieferung fehlt. In Westfalen geht man davon aus, daß Schützenvereine oder –gesellschaften schon im 16. Jahrhundert oder noch früher bestanden haben. Offensichtlich wurde in jeder Bauerschaft nach dem Vogel geschossen und dabei ein derartiger Aufwand betrieben, daß die Obrigkeit sich veranlaßt sah, dagegen einzuschreiten. In der von Fürstbischof Johann III. (Graf von Hoya) 1571 erlassenen „Gemeinen Münsterischen Landordnung“, mit der die Schwelgereien der Untertanen bei Hochzeiten, Kindtaufen, Vogelschießen u.a. beschränkt werden sollten, wird bezüglich des Vogelschießens verordnet:
Betreffend das Vogelschießen will man gestatten und nachgeben, daß solchs an jedem Ortt des Jhars einmal beschehe, doch daß niemandt auß frembden bawrschaftenn darzu gefordert und je auff Zwantzig personnen ein Tonne Keuts oder Biers unnd nit mehr angeschlagen oder bestalt werde. Soll auch solche Gesellschaft nit lenger als einen nachmittag wehren und ein jeder bei Tag zeitlich widerumb sich gen hauß begeben.

Diese Anordnungen wurden 1578, 1628 und 1652 fast wörtlich wiederholt, ein Zeichen dafür, daß es Schützenfeste gab.


Als Gründungsjahr wird für Stockum das Jahr 1730 angenommen.

Aber ist 1730 wirklich ein „Verein“ mit Statut und eingeschriebenen Mitgliedern gegründet worden? Wohl kaum. Auf dem Lande handelte es sich vielmehr um lockere Vereinigungen, die es sich zur Aufgabe machten, jährlich oder je nach Bedarf innerhalb einer Bauerschaft ein Schützenfest zu feiern. Die Plakette von 1730 ist verloren gegangen, vielleicht war die Öse durchgeschlissen. Vielleicht gehört sie aber auch zu den wenigen Plaketten, die unleserlich geworden sind. Dagegen gibt es jedoch die Plakette eines Johan Duvenbeck von 1709, die aus heute nicht mehr erkenntlichen Gründen vermutlich erst später wieder der Kette hinzugefügt wurde. Wir können mit gutem Gewissen davon ausgehen, daß in Stockum auch schon vor Nennung der ersten Plakette Schützenfeste gefeiert wurden. Unser Nachbarverein Gaupel kann auf eine Plakette von 1678 verweisen! Die Schützengilde der Bauerschaft Barlo bei Bocholt gehört zu den wenigen Vereinen, die auf urkundliches Material zurückgreifen können. Sie besitzt ein Rechnungsbuch („Rekennungen der Schütteri in der Borscho Barlo“), das bereits 1571 beginnt und erkennen läßt, daß auch schon vorher entsprechende Feste gefeiert worden sind. Bei der Generalversammlung im Jahre 1929 wird die Meinung vertreten, daß man eigentlich in diesem Jahr das 200jährige Jubiläum feiern könnte. Worauf sich diese Annahme stützt, ist nicht ersichtlich. Eine Plakette von 1729 gibt es nicht. Oder geht man von der Plakette von 1709 als 1729 gelesen? Wie dem auch sei, seitdem gilt das Jahr 1730 als Gründungsjahr und entsprechend ausgiebig wurde 1930 das Jubiläumsschützenfest gefeiert..

Es ist bekannt, daß während der Notjahre des Dreißigjährigen Krieges die Schützenfeste zum Erliegen kamen. Erst unter Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen, der ein Förderer des Schützenwesens war, gab es wieder einen Aufschwung. Die Schützenvereine in den Bauerschaften hatten die Aufgabe, die Bauern im Gebrauch der Waffen zu üben, damit sie gegen marodierende Banden vorgehen konnten; aber militärische Bedeutung hatten sie mit Einführung des stehenden Heeres nicht mehr. Wichtiger war den Landbewohnern das Feiern eines Festes. Einen schweren Einbruch gab es durch den Siebenjährigen Krieg (1756-1763), der auch in Coesfeld und den umliegenden Bauerschaften verheerende Folgen hatte. Darf man den Plaketten an der Königskette glauben, dann hat es von 1752 bis 1770 in Stockum kein Schützenfest gegeben. Diese Lücke kann man auch bei anderen Schützenvereinen feststellen.

Das Schützenwesen erholte sich danach nur langsam. Für Stockum gilt, daß, nach den Plaketten zu urteilen, bis zum Ende des Alten Reichs mit mehr oder weniger großen Abständen, regelmäßig das Fest gefeiert wurde. Bei der Umsetzung des Reichsdeputationshauptschlusses im Jahre 1803 gelangte Coesfeld unter die Herrschaft der Wild- und Rheingrafen zu Salm-Grumbach und ab 1806 unter französische Fremdherrschaft, die bis 1813 dauerte. Die französische Obrigkeit hatte für das Schützenwesen kein Verständnis und zusammen mit den städtischen Zünften löste sie 1807 auch die Schützenvereine auf. Wahrscheinlich hatte sie eine zu hohe Meinung von der Wehrkraft und der militärischen Bedeutung der Schützenvereine. Sofern Vermögen vorhanden war, wurde es eingezogen und veräußert.

Das erste Schützenfest nach der preußischen Besitznahme fand in Stockum dann 1816 statt.
Auch die preußischen Behörden beobachteten das Vereinswesen mit Argwohn und besonderer Aufmerksamkeit. Nach einer Verordnung von 1816 bedurfte das Vogelschießen einer Genehmigung durch den Bürgermeister als Polizeibehörde. Danach mußte das Schießen unter der Aufsicht von drei Vorstehern stattfinden, die gelernte Jäger oder geübte Schützen waren oder als Landwehrmänner im Umgang mit Gewehren erfahren waren. Es durfte auch kein geladenes Gewehr zur Vogelstange mitgebracht werden oder mit nach Hause genommen werden. Auf Grund eines schweren Unglücksfalls beim Schießen wurden am 31. Mai 1828 besondere Sicherheitsmaßnahmen wie Mindestabstand von Häusern und Wegen angeordnet sowie der Ausschank von geistigen Getränken, insbesondere Branntwein, untersagt. In einer Verfügung vom 25. Juni 1829 an den Coesfelder Landrat Clemens Mersmann stellt die Regierung in Münster klar, daß die in der Verordnung vom 31.Mai 1828 genannten Vorschriften über das Schießen mit Büchsen einen Kugelfang erfordern. Und weiter heißt es:

„§ 4 der Verordnung bestimmt weiter nichts, als daß außerordentliche Vogel- und Scheibenschießen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Landrats gehalten und Vogelschießen in der Regel nur von Schützengesellschaften veranstaltet werden sollen. Unter letztere werden alle solchen Gesellschaften gezählt, welche ein jährliches Schießen unter gewissen Vorschriften, also nach eigener Vereinbarung abhalten. Derjenige ist ein Mitglied einer solchen Schützengesellschaft, welcher sich dazu hat einschreiben oder anmelden lassen. Auf seinen eigentlichen bürgerlichen Stand kommt es dabei nicht an.

Ungewöhnliche und nicht Schützengesellschaften sind alle diejenigen, welche ohne bestimmte Zahl und ohne sich Statuten unterworfen zu haben, z.B. Gastwirte, welche ohne die Schützen zu kennen, bloß ihres Vorteils wegen ein Schießen anbieten und um festgesetzte Gewinne schießen. Solche Gesellschaften sind genauestens zu beobachten. Die Genehmigung erfolgt durch die landräthliche Behörde.“

Ob es in Stockum bereits eine solche Schützengesellschaft gegeben hat, bei der die Schützen sich haben einschreiben lassen, um Mitglied zu werden, wissen wir nicht. Erwünscht war seitens der Obrigkeit, daß die Schützenvereine sich mit einem Statut organisierten, was in Stockum allerdings nicht geschehen ist. Das erste Statut (Satzung) wurde zwangsweise erst in der Nazi-Zeit eingeführt.

In einer Eingabe vom 23. Oktober 1829 an den an Oberpräsidenten in Münster beschweren sich die Landstände darüber, daß in einzelnen Kirchspielen bis zu vier Schießfeste im Jahr stattfinden würden, die jeweils von Sonntagmittag bis zur Mitte der Woche dauerten. Sie regen eine Untersuchung über Art und Dauer der Schützenfeste an.

Hierzu reicht der Bürgermeister von Coesfeld, Anton Holtermann, der in Personalunion gleichzeitig die Geschäfte des Kirchspiels Coesfeld führte, am 2. Dezember 1829 dem Landrat ein „Verzeichnis über das ohne feste Regel und Ordnung hier stattfindende Vogel- und Scheibenschießen“ ein. Darin berichtet er über Stockum:
Die Mitgliederzahl ist unbestimmt, jeder Eingesessene kann teilnehmen Die Schützen gehören auch keiner Bruderschaft an. Das Fest dauert einen Tag. Das Datum ist unbestimmt.
Gleiches gilt auch für Flamschen, Gaupel, Harle und Stockum-Loburg. Das Nachbarkirchspiel Lette glänzt dagegen mit vier Schützenfesten. Überhaupt zeigt die für den ganzen Kreis durchgeführte Untersuchung, daß die Häufigkeit der Feste recht unterschiedlich war. Die meisten Vereine feierten einmal im Jahr, es gab aber auch solche die zweimal oder noch öfter feierten, manche dagegen nur alle paar Jahre oder nach Bedarf.

Aber auch auf die öffentliche Ordnung wurde geachtet. So heiß es in einem Aktenvermerk vom 23. Oktober 1829, daß die Schützenfeste gewöhnlich bei eintretender Dämmerung geschlossen würden. Nun sei aber von einem Verein der Wunsch ausgesprochen worden, den Abend mit einer Tanzlustbarkeit fortsetzen zu dürfen.
Die Regierung empfiehlt, eine Tanzlustbarkeit am gleichen Abend nicht zu gestatten, weil diese Fortsetzungen bei der exaltirten Stimmung der Gemüther gewöhnlich nur Mißbräuche herbeiführen, welche die öffentliche Ordnung bedrohen, die Berufsgeschäfte stören und die Reinheit der Sitten gefährden.

Als sich in Preußen die ersten Zeichen der Unruhe bemerkbar machen, die 1848 zum Ausbruch der März-Revolution führen sollten, bemüht sich König Friedrich Wilhelm IV. um die Sympathie der Schützen. In einer Mitteilung der Regierung in Münster an die einzelnen Landräte heißt es:

Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Cabinets-Ordre von 1847 zu bestimmen geruht, daß jede Schützengesellschaft, welche Anzeige machen will, daß bei ihr der beste Schuß im Namen seiner Majestät geschehen sei, jedesmal gleich anzuzeigen habe, ob sie schon früher eine Gnaden-erweisung erhalten hat und worin solche bestanden.“

Ob in Stockum jemals der beste Schuß im Namen Ihrer Majestät abgegeben wurde und der Verein eine Gnadenerweisung erhalten hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Es gibt noch ein weiteres Aktenstück im Staatsarchiv Münster, das uns über die Schützenfeste in früherer Zeit unterrichtet. Am 16. Juni 1879 reicht der Amtmann des Kirchspiels, Georg Holtermann, Sammelanträge auf Erlaubnis zum Vogelschießen in den Bauerschaften Stockum am 19. Juni, Gaupel Abt. Sirksfeld am 21. Juni und Goxel am 6. Juli 1879 gehorsamst ein mit der Bitte um geneigte Ermächtigung zur Erlaubniß-Ertheilung, zu welcher polizeilich nichts zu erinnern ist. Der Amtmann bedurfte also einer besonderen Ermächtigung, um den Anträgen entsprechen zu können!

Als Aufsichtsführer werden genannt: Für Stockum Wittkamp und Horstmann, für Gaupel Kröger und Riering und für Goxel Hertger und Leve, wie auch sämtliche Theilnehmer in genannten Bauerschaften sind solide und ordentliche Leute. Die Gewehre werden vom Büchsenmacher Spillner untersucht und stehen sämtliche Vogelstangen in vorschriftsmäßiger Entfernung von Häusern und Wegen.

Die Anträge wiederholen sich:
1879 Bauerschaft Stockum auf der Loburger Heide
1880 Bauerschaft Stockum
1880 Bauerschaft Stockum , Abt. Loburger Heide
1880 Bauerschaft Stockum – Stevede
1881 Bauerschaft Mittel – Stockum
1882 Bauerschaft Stockum
1882 Bauerschaft Stockum- Stevede
1883 Bauerschaft Stockum

Die erteilten Erlaubnisse beweisen, daß auch in den Jahren, für die keine Plaketten überliefert sind, in Stockum Schützenfeste gefeiert worden sind.

Am 4. Mai 1907 fordert Landrat Freiherr von Fürstenberg vom Amtmann Berentelg eine Äußerung darüber, in welcher Weise die Schützenfeste im Amte Coefeld gefeiert werden. Begründung: Dem Vernehmen nach sollen namentlich die feuerpolizeilichen Bestimmungen bei den Festlichkeiten gänzlich außer Acht gelassen werden. Ich ersuche Sie, die bezüglichen Anträge in dieser Hinsicht besonders streng zu prüfen und, falls den zu stellenden Anforderungen nicht in jeder Weise entsprochen werden kann, dieselben abzulehnen.

Coesfeld den 16. Mai 1907

Amtmann Berentelg beauftragte den Polizeidiener Wilming mit den nötigen Feststellungen. Das, was dieser hierzu zu Protokoll gegeben hat, ermöglicht uns einen genauen Einblick in die Verhältnisse zu Anfang des 20. Jahrhunderts:

Die Schützenfeste in diesem Amtsbezirk wurden bisher wie folgt gefeiert: Nach dem Antreten der Schützen war Marsch zur Vogelstange, woselbst das übliche Vogelschießen unter meiner Aufsicht stattfand. Geschossen wurde mit eigenen bzw. geliehenen Gewehren (meistens Hinterlader) die sämtlich vorher von mir revidirt wurden.

Nachdem der Königsschuß gefallen, war bald darauf Abmarsch zum Hause, in welchem das Fest gefeiert wurde. Letzteres wird nicht jedes Jahr an ein und demselben Haus gefeiert, sondern es wechselt von Jahr zu Jahr unter den zu der Schützengesellschaft gehörigen größeren Bauernhöfen. Zu dem Fest wurde vorher von den Vorstandsmitgliedern bei Brauereien ein bestimmtes Quantum Bier angekauft, und von einem vom Vorstand dazu bestimmten Manne ausgeschenkt bzw. verzapft. Die durch die Veranstaltung des Festes entstandenen Kosten, z.B. für Getränke und Musik, wurden abends zusammengerechnet und danach der Beitrag für die einzelnen Mitglieder berechnet. In dem Hause, woselbst das Fest gefeiert wurde, waren sämtliche Räumlichkeiten den Festteilnehmern zur Verfügung gestellt. In den Zimmern wurde gegessen und Karten gespielt, in der Küche gewöhnlich Bier verschenkt und auf der Deele getanzt. Letztere war zu diesem Zweck von allem Stroh und Unrat gereinigt, ebenso die über den Ställen vorhandenen sog. Hillen, so daß auf diesen an diesem Tage weder Stroh noch Heu lagerte. Bänke waren auf der Deele vor den Ställen, in denen das Vieh nicht vorhanden war, aufgestellt. Rauchen auf der Tenne wurde von mir und den Vorstandsmitgliedern nicht geduldet, wohl in den Zimmern und auf dem Hofe. Das Fest besuchten nur die Mitglieder der Schützengesellschaft und werden Fremde gegen Entree nicht geduldet, wohl in den Zimmern und auf dem Hofe.

Vorgelesen genehmigt unterschrieben:
Gez. Wilming, Berentelg

Da Protokolle und Aufzeichnungen über den Stockumer Schützenverein erst 1929 beginnen, ist der Vortrag des neunzigjährigen Schützenbruders Kaspar Pöpping, den er beim Jubiläum im Jahre 1930 gehalten hat, eine wertvolle Ergänzung für die Vereinsgeschichte und die Gebräuche zu Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Stockum. Der Text, in etwas unbeholfenen Versen niedergeschrieben, ist noch erhalten.

Ich gehöre zu den alten Leuten und spreche gern von alten Zeiten.

 

Doch dann gab es Schwierigkeiten mit diesem Brauch. Eine neue Festordnung wurde eingeführt. Danach sollte das Fest von einem Hook zum andern wandern. Und von dem Hof, auf dem das Fest stattfand, nahm der König auch die Königin.
Und ungefähr nach 50jährigem Verlauf, gab man diese Ordnung auf. Man ließ den König König sein und setzte einen Vorstand ein.

Denn jetzt in der modernen Welt, wird doch alles umgestellt!

Der Trommler wurde durch einen Paukenschläger ersetzt, der König durfte seine Königin frei wählen und das Fest fand nicht mehr auf einer Bauerntenne statt, sondern abwechselnd bei den Wirten Ossing an der Klye und Mey auf dem Bülten. Der Oberst und die Adjudanten waren beritten, der Feldwebel marschierte zu Fuß und sorgte für die Ordnung des Schützenzuges.
Mit einem Königswagen wurden die Königin und die Ehrendamen abgeholt. Auf dem Marsch zum Festlokal wurde an der alten Schule der Gefallenen gedacht. Soweit Caspar Pöpping mit seinem Bericht.

Wie bereits ausgeführt, beginnen die Aufzeichnungen des Vereins erst 1929. Es hat auch schon vorher Protokolle und Aufzeichnungen gegeben, die aber leider verlorengegangen sind. Schriftführer war seit 1924 Josef Wenning. Er hat das seit 1929 erhaltene Protokollbuch sorgfältig geführt und auch alle wesentlichen Ereignisse in besonderen Niederschriften festgehalten, so daß wir erst seit 1929 über das Vereinsleben mit seinen Höhen und Tiefen genauer unterrichtet sind.

Naturgemäß nimmt das zweihundertjährige Bestehen des Vereins im Jahre 1930 breiten Raum ein. Es handelt sich um das erste Jubiläum, das der Verein in seiner langen Geschichte überhaupt feiert. Weitere Jubiläumsschützenfeste folgen dann im Abstand von 25 Jahren 1955 und 1980.

Das Jubiläumsfest 1930 findet bei prachtvollem Sommerwetter am 1./2. Juni statt. Am Sonntagnachmittag versammeln sich die befreundeten Vereine aus den umliegenden Bauerschaften und aus der Stadt am Weißen Kreuz. Unter den Klängen der Musikkapellen marschieren ungefähr 700 Schützen zum Sportplatz beim Festlokal Mey-Bülten. Im Königswagen sitzen Heinrich Brüning, der 1880 die Königswürde errang, und seine Königin Frau Wwe. Ossing. Die vier ältesten Schützen Homann, Pöpping, Uphues und Völker werden ebenfalls in einem Wagen gefahren.

Nach den Begrüßungsworten des 1. Vorsitzenden Joseph Uphues geht Ehrenbürgermeister Focke- Berning auf die wechselvolle Geschichte des Vereins ein. Höhepunkt ist die von ihm vorgenommene Weihe der neuen Vereinsfahne, die auf der einen Seite zwei übereinander gekreuzte Gewehre als Zeichen der Wehrhaftigkeit und des Einstehens für Volk und Vaterland, auf der anderen Pflug und Scholle als Symbole für Brauchtum und Heimatverbundenheit zeigt.
Sie wurde von der Fahnenfabrik Richter in Köln angefertigt und kostete den stolzen Betrag von 306,00 RM (Ein Arbeiter verdiente damals knapp 100 RM monatlich!). Der Betrag wurde durch eine Umlage bei den Vereinsmitgliedern aufgebracht.

Das eigentliche Schützenfest beginnt am Montagmorgen. Nach dem gemeinschaftlichen Hochamt in der St-Lamberti-Kirche wird eine aus Anlaß des Jubiläums angefertigte Silberplakette mit der Abbildung des Weißen Kreuzes feierlich geweiht und dem Silberschmuck des Coesfelder Kreuzes hinzugefügt. Um 9.00 Uhr erfolgt der Rückmarsch zum Bülten, wo ein kräftiges Frühstück eingenommen wird und anschließend der Marsch zur Vogelstange erfolgt. Die Schulkinder beider Schulen schließen sich mit ihren Lehrern den Schützen an. Das ist auch in den kommenden Jahren der Fall.

Jubiläumsschützenkönig wird Anold Focke-Wedewer, der Frau Alwine Hardt zur Königin nimmt. Eine Nachfeier findet am 15. Juni statt, Die wirtschaftliche Notlage Anfang der dreißiger Jahre macht sich auch bei den Schützenvereinen bemerkbar. Wiederholt finden Besprechungen mit den Nachbarvereinen statt, bei denen das Für und Wider der Feier eines Schützenfestes angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Zeiten erörtert wird. Man ist schließlich der Auffassung, daß die Vorfahren in den vergangenen zweihundert Jahren sicher auch nicht immer rosige Zeiten gehabt und doch ihre Feste gefeiert hätten. Dem möchte man nicht nachstehen und die alten Sitten und Gebräuche beibehalten. In der Generalversammlung am 9. Mai 1932 wird daher die Durchführung des Festes beschlossen, das übrigens ein voller Erfolg wurde.

Keuts oder Koit, ein dickflüssiges süßliches Bier aus Holland, bereits im 14. Jahrhundert aus Malz von Hafer und Gerste unter Zusatz von Weizenmehl gebraut, verbreitete sich schnell bis in den niederdeutschen Raum . Erst zum Ende des 17. Jahrhunderts setzte sich hier das Hopfenbier durch und löste den Keut ab.

Gerda Schmitz : Quellenstudien zum Schützenwesen des Münsterlandes.
In: Rhein.-Westf. Zeitschrift f. Volkskunde Bd. 26/27 (1981/82), S. 79-80.

Werner Sundermann: Schützenfeste „nach alten Regulen und Clausulen“.
In: Unser Bocholt, Jg. 51 (2000), Heft 4, S 3 ff.

Staatsarch. Münster Best. Kr. Coesfeld Nr. 237
Wie vor u. Best. Kr. Coesfeld Nr. 63 Acta Scheiben- und Vogelschießen bzw,. Schützenfeste 1879-1928.

Caspar Pöpping, * Stockum Kspl. Coesfeld + 18. November 1934 ebd.,

Bauer Josef Wenning * 19. Juli 1877 Harle Kspl. Coesfeld, + 18. Dezember 1953 Coesfeld., Reichsbahnsekretär, Schriftführer von 1924 bis zu seinem Tode.

 

Festschrift zum Jubelfest 2005 „ Schützenverein Stockum-Bülten 275 Jahre „

Die Schützenvereine des Münsterlandes können im Allgemeinen die Geschichte ihrer Organisation nur durch die Königsschilder ihrer Schützenkette belegen. Da schriftliche Aufzeichnungen meistens fehlen, sind Dokumente, die uns über einen Verein irgendwelche Berichte bringen, umso wertvoller. Das Schützenwesen hat zunächst die Aufgabe gehabt, die Heimat zu schützen und zwar – hiervon leitet sich der Name ab – mittels Schusswaffen. Geschichtlich gesehen traten Schützengilden zuerst in den Städten auf ca. 1618-1648). Da z.B. die bestehenden Handwerkergilden schon viele Mitglieder besaßen und eigentlich fast die gesamte Bürgerschaft irgendwie in Gilden vereinigt war, bildeten sie nun die Schützengilden. Wer also als Mitglied einer Gilde kriegsdiensttauglich war, musste auch in die Schützenabteilung. Hier ergab sich leichter die Möglichkeit, die vorhandenen Schützenabteilungen in der Wehrfähigkeit zu schulen und sie gaben somit den Städten und geschlossenen Gemeinden einen sicheren Schutz gegen äußere Feinde. Aus diesen weltlichen Gilden bildeten sich aber auch religiöse Bruderschaften, die ebenfalls eine Schützenabteilung hatten. Für diese galt es nicht nur, die Heimat, die Höfe und Familien zu schützen, sondern auch der Bedrohung der Sitten und Gebräuche sowie der Gefährdung des Glaubens entgegenzuwirken. Sie standen unter dem Motto „Glaube, Sitte, Heimat“.
Die Förderung des Schützenwesens in den ländlichen Regionen war dem Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen ein großes Anliegen, weil hier die Organisationsmöglichkeiten nicht so vorhanden waren wie in der Stadt. Mehrmals im Jahr wurden Übungen abgehalten und die damaligen Schützenfeste waren gewissermaßen Generalproben, damit dann im Ernstfall auch die Verteidigung klappte. Sie hatten durchaus nicht den sonst fröhlichen Charakter eines heutigen Schützenfestes. In späteren Jahren, als wieder Ruhe und Ordnung eingekehrt war und der Wehrcharakter der Schützenvereine zurücktrat, erlaubten die Bestimmungen des Landesfürsten auch nur noch ein jährliches Schützenfest, wobei jeder Schütze seine Treffsicherheit unter Beweis stellen sollte. Wer sich als bester Schütze beim Vogel- oder Scheibenschießen bewährt hatte, wurde als König dekoriert und in einem Festzug umhergeleitet. Anschließend gab es ein großes Gelage. Der Ursprung des Schützenvereins Stockum liegt laut vorhandener Plaketten etwa um 1730.

Das früheste Jubelfest, von dem noch Aufzeichnungen vorhanden sind, war das Jubelfest im Jahre 1930. Zwei Jahrhunderte haben die Schützen in Stockum bei den wechselvollen Geschicken der Heimat ihre Zusammengehörigkeit bewiesen. An den beiden Tagen 1. und 2. Juni 1930 hieß es, dieses denkwürdige Jubiläum in würdiger Weise festlich zu begehen.
Jubelkönig war Arnold Focke – Wedewer Die Ausgabe einer Festschrift wurde von der Generalversammlung abgelehnt. Da durch die Zeichnung der Beträge die Kosten für die Fahne mit dem Zubehör sicher gesellt waren, wurde einstimmig beschlossen eine Vereinsfahne und Degen anzuschaffen, außerdem wurden aus Anlass des Jubelfestes als Kopfbedeckung blaue Mützen angeschafft.
Fahnenweihe. Unter den üblichen Zeremonien entrollte sich das neue Banner als Zeichen der Einheit im Schützenverein vor den Augen der Zuschauer. Die Fahne zeigt auf der einen Seite zwei übereinander gekreuzte Gewehre als Zeichen der Wahrhaftigkeit und des tatkräftigen Einstehens für Heimat, Volk und Vaterland. Das Bild der anderen Seite Pflug und Scholle bei der aufgehenden Sonne, deutete der Redner als Versprechen des Festhaltens an den alten angestammten Sitten des Schützenverbandes. Eingeladen waren die Schützenvereine Flamschen, Goxel, Stevede, Loburg, Sirksfeld , Gaupel Mitte, Gaupel Brink, und Gaupel Berg, Hanövershook, Harle und Kalksbeck, Tungerloh-Pröbsting. ferner Varlarheide und Gescher, Bürgerschützenverein Coesfeld, Junggesellen-Schützenverein, St. Antonius-Schützenverein und der Schützenverein Wertchenstraße. Am 2. Festtag sollte außer dem Vogelschießen noch ein Preisschießen durchgeführt werden, was aber wegen des zu hohen Andrangs verschoben wurde.

Dann folgten die Jahre, die im Zeichen des „Dritten Reiches“ viele Veränderungen brachten. Am 1. Mai 1933 wurde zum ersten Mal der Nationalfeiertag begangen. Sämtliche Schützenvereine die ihr Fortbestehen wünschten, mussten sich dem deutschen Schützenbund anschließen. In der außerordentlichen Versammlung, am 09. März 1937, wurde Beschluss gefasst über den Anschluss an den deutschen Schützenbund. Dieser Beschluss wurde einstimmig angenommen. Es wurden die Schützenvereine von der Regierung beauftragt, sich vorrangig der Wehrhaftigkeit zu widmen und Schießübungen durchzuführen. Dazu wurde ein Schütze besonders ausgebildet, der dann als Übungsleiter die Verantwortung trug. Jeder Schützenverein, der dem deutschen Schützenverband angeschlossen ist, musste, um die Genehmigung zur Abhaltung eines Schützenfestes zu bekommen, ein Meisterschaftsschießen durchgeführt haben. Die hierbei erzielten Überschüsse mussten an die betreffenden Organisationen abgeführt werden. Schon beim Schützenfest 1939 zeichneten sich Schwierigkeiten ab, sodass das Fest nicht mehr in gewohnter Weise gefeiert werden konnte. Diesmal konnte nicht wie üblich ein offizielles gemeinsames Messopfer gefeiert werden. Man umging dies folgendermaßen: Zunächst veranstaltete der Verein eine öffentliche Kranzniederlegung am Kriegerehrenmahl an der Letter Straße. Danach löste man die Kompanien auf und ging privat in die Lamberti – Kirche. Nach dem Messopfer trafen sich alle wieder vor der Kirche auf dem Marktplatz. Es wurde wieder gemeinsam angetreten und das Fest ging programmgemäß weiter. Als nun am 10. Oktober 1943 in unserer allernächsten Nachbarschaft die ersten Bomben fielen, wurde unter anderem auch der Schießstand Mey Bülten durch mehrere Bomben getroffen und total zerstört. Von diesem Zeitpunkt an musste auch das Kleinkaliberschießen eingestellt werden und keine Schießübungen fanden mehr statt.

Nach dem Ende des Krieges, als fremde Truppen einzogen, waren die Vereinsmitglieder bemüht, Königskette und Fahne nicht in feindliche Hände fallen zu lassen. Die Königskette wurde vom Ehrenbürgermeister und Schützen August Focke-Berning unter Verschluss genommen, die Fahne beim Schriftführer Fritz Eing in sicherer Verwahrung untergebracht. Seit dem Jahre 1939, in dem der Krieg ausbrach, wurde kein Schützenfest mehr gefeiert. Erst im Jahre 1949 war das erste Schützenfest nach dem Krieg. Das Besondere war, dass es zunächst von den Siegermächten verboten war, Feuerwaffen zu benutzen, deshalb wurde einige Jahre mit der Armbrust auf den Vogel geschossen.

Nach der Errichtung der neuen Kirche „St. Ludgerus“ herrschte im Jahre 1952 zunächst Uneinigkeit darüber, zu welcher Kirche nun zum Gottesdienst am Schützenfesttag marschiert werden sollte, zur neuen St. Ludgerus Kirche oder weiterhin zur St. Lamberti Kirche. Auf der Generalversammlung wurde abgestimmt und eine 2/­­3 Mehrheit für St. Ludgerus erzielt. Seitdem führt unser Kirchgang nach St. Ludgerus. In diesem Jahr feierten wir zum letzten Mal Schützenfest bei Ossing. Im Jahre 1954 wechselte die Vogelstange von dem bisherigen Standort an der Gabelung der Wege Uphues – Terwey in die Weide von Homann nahe der Stockumer Schule und des Ehrenmahls für die gefallenen Schützenbrüder des I. Weltkrieges.

Im Jahre 1955 wurde wieder ein Jubelfest gefeiert. Seit Bestehen des Schützenvereins sind nunmehr 225 Jahre vergangen. Auf der Festwiese richtete unser Vorsitzender herzliche Begrüßungsworte an alle Anwesenden. Unter den anwesenden Gästen sah man unter anderem Herrn Bürgermeister Lesting, Herrn Amtsdirektor Huesmann, den Herrn Bürgermeister Normann und noch viele prominente Persönlichkeiten. Sämtliche Herren überbrachten die Grüße der Stadt und Landgemeinde und flochten in ihren herzlichen Ansprachen die eigenen Glückwünsche mit ein. Die Festrede hielt der Schriftführer unseres Vereins Franz Vormann. Er gedachte insbesondere unserer gefallenen und verstorbenen Mitbrüder, der Not unserer vertriebenen und gefangenen Kameraden und wünschte mit allen Anwesenden recht bald ein einiges deutsches Vaterland.

1964 Unser neues Ehrenmahl steht am Abzweig des „großen Kreuzweges“ von der Stockumer Straße. Am Pfingstmontag, den 18 Mai fand dann die Einweihung unseres Ehrenmahles statt. Mittags 1415 Uhr traten die Schützen mit neuer Mütze und neuen Gewehren beim Festlokal Mey-Bülten an. 1445 Uhr Abmarsch zum neuen Ehrenmahl unter Vorantritt einer 12 Mann starken Feuerwehrkapelle aus Gescher. Es waren 90 Schützen, die hinter unserer Fahne marschierten. Am Ehrenmahl angekommen, war man erstaunt über so eine große Volksmenge, die bei herrlichem Sommerwetter die Einweihung unseres Ehrenmahles miterleben wollten. Vorsitzender Franz Hautmann begrüßte Pastor Sandkühler, Gemeindedirektor Drerup, Bürgermeister Lesting sowie alle anwesenden Gäste. Gleichzeitig enthüllte er das neue Ehrenmahl und gab es frei zur Einweihung. Pastor Sandkühler gedachte besonders der Toten, die ihr Leben für unsere Heimat gelassen hatten und segnete das neue Ehrenmahl ein. Nach dieser Einweihung schilderte Schriftführer Fritz Eing in kurzen Worten, wie die Errichtung des neuen Ehrenmahles zustande gekommen sei. Gleichzeitig dankte er allen Spendern, die den ersten Weg für die Errichtung des neuen Ehrenmahles bahnten. Auch dankte er allen freiwilligen Helfern, die ihre freien Stunden opferten, um das neue Ehrenmahl termingemäß fertig zustellen. Dann verlas er von den Tafeln sämtliche Namen der Gefallenen, Vermissten und durch Kriegseinwirkung Verstorbene beider Weltkriege. Nach dem verlesen dieser Namen ließ er die Toten ehren. Beim Abspielen des Liedes vom guten Kameraden wurden mehrere Salven geschossen. Nach der Totenehrung sprach Gemeindedirektor Drerup in kurzen Worten über Sinn und Zweck des Ehrenmahles. Er lobte den Schützenverein Stockum, dass dieser dieses unscheinbare Fleckchen Erde durch die Errichtung dieses Ehrenmahles so verschönert und ausgenutzt habe. Auch Bürgermeister Lesting gab in kurzen Worten zu verstehen, dass dieses eine wohlverdiente, würdige Gedenkstätte sei für unsere Gefallenen. Gegen 1600 Uhr waren diese Feierlichkeiten zu Ende.

1965 Es wird neuerdings der Schützenverein Stockum in 3 Bezirke aufgeteilt. Bezirk 1 umfasst die Mitglieder der Nachbarschaft Bülten ausschließlich Flinkert, Äehling, Borgert und Barenbrügge.
Bezirk 2 ab Homann bis Bertelsbeck, Wiedau-Fels, Büscher, Schüttert, Roters, Edeler und Pilger.
Der Rest bildet den Bezirk 3. Der jeweilige Bezirk, der den Königswagen stellen muss, möge eine kleine freiwillige Spende entrichten, die jeweils dem Fahrer für seine Arbeit, Bemühungen und Unkosten zugute kommen soll.

1971 Da Homann die Weide, die bisher als Standort der Vogelstange gedient hatte, als Ackerland nutzen wollte, musste für die Vogelstange ein neuer Platz gefunden werden. Eine neue Vogelstange wurde im Wald von Focke – Wedewer am Kreuzweg aufgestellt.

1975 Schon seit Menschengedenken waren die Schützen, die auf dem „Bülten“ wohnten, Bestandteil des Schützenvereins Stockum, deshalb war es nur eine logische Folge, dass 1975 auf der Generalversammlung beschlossen wurde, den Verein „Schützenverein Stockum“ in „Schützenverein Stockum – Bülten“ umzubenennen.

1980 Jubelschützenfest, 250 Jahre Schützenverein Stockum! Jubelkönig Heinz Thering, Kaiser Heinrich Barenbrügge, Kaiserin: Toni Homann. Der eigentliche Tag des Jubelschützenfestes begann am Sonntag, den 8. Juni 1980 1400 Uhr mit dem Antreten der Schützen. Zum Kaiserschießen waren alle ehemaligen Könige geladen. Mit Musik und bei strahlendem Sonnenschein marschierte der große Festzug über die Lindenallee zur Vogelstange. Gegen 15:00 Uhr eröffnete der älteste noch lebende König, Heinrich Barenbrügge das Kaiserschießen. Man merkte sehr schnell, dass er von seiner früheren Treffsicherheit nichts eingebüßt hatte. Mit dem 144. Schuss war die Entscheidung gefallen, der neue Kaiser hieß Heinrich Barenbrügge. Er erwählte wieder seine Throngefährtin aus dem Jahre 1937, Toni Homann, zur neuen Mitregentin, zur Kaiserin 1980. Der Kaiserball fand im Saal bei Mey – Bülten statt. Zahlreiche Schützen der Nachbarvereine hatten sich eingefunden.

1984 Dieses Jahr feierten wir zum ersten Mal drei Tage Schützenfest und erstmalig in einem Festzelt. Der erste Tag, der Freitag, begann mit dem Kaffeetrinken und der Ehrung der Jubilare. Die Kinder sollten nicht zu kurz kommen, ihnen wurden verschiedene Spielmöglichkeiten geboten. Am Abend war der Ball des „alten Königspaares“. Der zweite Tag begann mit dem Gottesdienst im Festzelt. Dann stand er im Zeichen des Vogelschießens und dem Ball des neuen Königspaares. Der Sonntag blieb dann zum Frühschoppen als Ausklang des Schützenfestes.

1986 In diesem Jahr hatte der Vorstand Gelegenheit, besonders viele Jubilare zu beglückwünschen. Zu folgenden Jubiläen konnte er die guten Wünsche unserer Schützengemeinschaft aussprechen:

 75 Jahre – Fritz Eing
Silberhochzeit – Familie Alfons Wiedau – Fels
Silberhochzeit – Familie Hubert Heitkamp
Silberhochzeit – Familie Karl Rensmann
Silberhochzeit – Familie Adolf Reuwener
Silberhochzeit – Familie August Roters
Silberhochzeit – Familie Adolf Homann
Silberhochzeit – Familie Adolf Völker
80 Jahre – Heinrich Roß 

Zwei Straßentransparente weisen auf das kommende Schützenfest hin. Wegen starker Regenfälle am Schützenfestfreitag wurde beschlossen, eine fahrbare Vogelstange zu beschaffen. Nachdem alle behördlichen Genehmigungen vorlagen, konnte am Samstag doch noch pünktlich mit dem Vogelschießen begonnen werden.

1988 In diesem Jahr wurde der neue Vogelschießstand in unmittelbarer Nähe des Zeltplatzes aufgestellt. Mit unserem Schützenbruder Bernhard Flinkert wurde gegen Beitragsfreistellung ein kostenfreies Nutzungsrecht vereinbart. Dank vieler aktiver Helfer aus den Reihen unserer Schützenbrüder war es möglich, nach Abwicklung der behördlichen Regularien, die Vogelstange pünktlich zum Schützenfest fertig zustellen.

1990 Um die Abwicklung des Vogelschießens zügiger zu gestalten und einen zusätzlichen Anreiz für Bewerber zu schaffen kann von diesem Jahr an kostenfrei geschossen werden.

1995 fiel wegen eines Missverständnisses der Termin des Schützenfestes mit der Hochzeit eines jungen Schützenbruders zusammen. Eine ganze Nachbarschaft konnte nicht am Schützenfest teilnehmen und der Andrang an der Vogelstange war nicht überwältigend. Der 1. Vorsitzender Josef Cramer machte schließlich dem Federvieh den Garaus. Eine neue Vereinfahne wurde angeschafft.

1996 Das Schützenfest wird seit einigen Jahren mit dem Kaffeetrinken und der Kinderbelustigung begonnen. Nun wird auch für die Kinder ein eigenes Vogelschießen organisiert und ein Königsthron ermittelt.

1999 In diesem Jahr erklärte sich der Musikzug Wegberg, bei dem ein Verwandter von Thiele Mitglied ist, bereit, unser Schützenfest während des Marschierens und Vogelschießens musikalisch zu begleiten. Zu dem dortigen Musikfest wurde der Schützenverein eingeladen. Zahlreiche Mitglieder nahmen die Einladung an und fuhren mit ihren Ehefrauen am 13. Mai 99 nach Wegberg. Es gab noch viele wichtige und interessante Ereignisse, die noch erwähnt werden müssten, doch sie würden den Rahmen dieser Festschrift sprengen.